Obdachlose
und bettler sieht man ja allweil in Großstädten. In meinem kleinen verschlafenen unansehnlichen Städtchen ist das eher eine Seltenheit.
Bei Schattenwolf
las ich eben einen Beitrag, der mich an einen Begebenheit vor einigen Jahren erinnerte.
Es war in der Vorweihnachtszeit und ich fuhr mit dem ZUg zu meiner gro0en Tochter nach Berlin. In Leipzig stieg ein Obdachloser ein. ich nahm jedenfalls an, dass es sich um einen solchen handelte. Riesengroßer Rucksack, daran ein Kochgeschirr, eine Isomatte zusammengerollt, er hatte einen dieser grün/khakifarbenen Trenchcouts an, die man früher trug.
Er saß erst im Vorraum auf dem Boden. ich war mit meinen Gedanken abwesend, er schaute immer einmal zu mir. Neben mir war noch ein Platz frei. Ansonsten fast jeder Platz besetzt. Studenten, die wohl nach Hause fuhren, eine aufgedrehte Reisegruppe mit jungen Leuten, die sich aufgekratzt unterhielten.
Ich beobachtete den Obdachlosen aus den Augenwinkeln. Er sah intelligent aus und, wenn seine Kleidung auch abgetragen schien, war sie irgendwie nicht schmuddelig. Vorweihnachtszeit ... und keine Bleibe, dachte ich mir so. Da stand er auf und fragte, ob er sich neben mich setzen könnte. ich bejahte und er setzte sich. Sein Rucksack behinderte ihn enorm, mich auch ein bisschen, aber ich kleine Person benötige ja nicht allzuviel Platz.
Auf meine Frage, ob ich ihm beim Abnehmen des Rucksacks behilflich sein solle, verneinte er heftig und sagte- den rucksack gebe er nicht her. es wäre alles, was er hat. Der vorherige wäre ihm vor einer Kaufhalle mitsamt seinem treuen Hund vor einem Jahr gestohlen worden. Von einem Kumpel, wie er sagte..der den Hund dann verkauft hätte. dabei traten ihm Tränen in die Augen...
schließlich erzählte er mir von seiner Frau, seinen KIndern,von seiner Familie, die er einmal hatte, er erzählte von Büchern , die er gelesen hätte, von einem Leben vor der Obdachlosigkeit. Dann entschuldigte er sich urplötzlich, dass er mich mit seinen Erinnerungen überschüttet hätte, ich gab ihm aber zu verstehen, dass er weiterreden könne.
Er drehte sich eine ZIgarette, ging in den Vorraum und rauchte. Man sah, dass er aufgewühlt war durch die Erinnerungen, duch das Darüber reden.
Dann setzte er sich wieder, und auf meine Frage, wie er denn das bevorstehende Weihnachtsfest überstehen wolle, meinte er, dies sei die schlimmste Zeit für ihn.
Er werde zu einem Freund nach Leipzig gehen, der in einer alten Laube haust...
Der Zug hielt- Leipzig- Hauptbahnhof, er schüttelte mir die Hand, ich strich ihm leicht über die Wange, an der eine Träne herablief, das hätte ich nicht tun sollen, ihm schossen die Tränen in die Augen und er stieg aus, verlor sich in der Menschenmasse auf dem Bahnsteig.,
Später dachte ich- warum hast du ihm eigentlich kein Geld geschenkt? Aber ich denke, das hätte er stolz abgelehnt...
Bei Schattenwolf
las ich eben einen Beitrag, der mich an einen Begebenheit vor einigen Jahren erinnerte.
Es war in der Vorweihnachtszeit und ich fuhr mit dem ZUg zu meiner gro0en Tochter nach Berlin. In Leipzig stieg ein Obdachloser ein. ich nahm jedenfalls an, dass es sich um einen solchen handelte. Riesengroßer Rucksack, daran ein Kochgeschirr, eine Isomatte zusammengerollt, er hatte einen dieser grün/khakifarbenen Trenchcouts an, die man früher trug.
Er saß erst im Vorraum auf dem Boden. ich war mit meinen Gedanken abwesend, er schaute immer einmal zu mir. Neben mir war noch ein Platz frei. Ansonsten fast jeder Platz besetzt. Studenten, die wohl nach Hause fuhren, eine aufgedrehte Reisegruppe mit jungen Leuten, die sich aufgekratzt unterhielten.
Ich beobachtete den Obdachlosen aus den Augenwinkeln. Er sah intelligent aus und, wenn seine Kleidung auch abgetragen schien, war sie irgendwie nicht schmuddelig. Vorweihnachtszeit ... und keine Bleibe, dachte ich mir so. Da stand er auf und fragte, ob er sich neben mich setzen könnte. ich bejahte und er setzte sich. Sein Rucksack behinderte ihn enorm, mich auch ein bisschen, aber ich kleine Person benötige ja nicht allzuviel Platz.
Auf meine Frage, ob ich ihm beim Abnehmen des Rucksacks behilflich sein solle, verneinte er heftig und sagte- den rucksack gebe er nicht her. es wäre alles, was er hat. Der vorherige wäre ihm vor einer Kaufhalle mitsamt seinem treuen Hund vor einem Jahr gestohlen worden. Von einem Kumpel, wie er sagte..der den Hund dann verkauft hätte. dabei traten ihm Tränen in die Augen...
schließlich erzählte er mir von seiner Frau, seinen KIndern,von seiner Familie, die er einmal hatte, er erzählte von Büchern , die er gelesen hätte, von einem Leben vor der Obdachlosigkeit. Dann entschuldigte er sich urplötzlich, dass er mich mit seinen Erinnerungen überschüttet hätte, ich gab ihm aber zu verstehen, dass er weiterreden könne.
Er drehte sich eine ZIgarette, ging in den Vorraum und rauchte. Man sah, dass er aufgewühlt war durch die Erinnerungen, duch das Darüber reden.
Dann setzte er sich wieder, und auf meine Frage, wie er denn das bevorstehende Weihnachtsfest überstehen wolle, meinte er, dies sei die schlimmste Zeit für ihn.
Er werde zu einem Freund nach Leipzig gehen, der in einer alten Laube haust...
Der Zug hielt- Leipzig- Hauptbahnhof, er schüttelte mir die Hand, ich strich ihm leicht über die Wange, an der eine Träne herablief, das hätte ich nicht tun sollen, ihm schossen die Tränen in die Augen und er stieg aus, verlor sich in der Menschenmasse auf dem Bahnsteig.,
Später dachte ich- warum hast du ihm eigentlich kein Geld geschenkt? Aber ich denke, das hätte er stolz abgelehnt...
herbstfrau - Di, 28. Mär, 08:18