Auch Freunde sind, wie in Beziehungen oftmals so, eben nur Begleiter für eine endliche Zeit. Ist wohl so.
Ich selbst war auch mal eine wie von dir beschriebene Freundin. Meine beste Freundin hatte sich ebenfalls verändert, tat Dinge, die ich über einen langen Zeitraum irgendwie tolerieren konnte, doch irgendwann einfach nicht mehr. Kurz zusammengefasst und schnell auf den Punkt gebracht. Und so trennten sich unsere Wege. Mussten sich trennen. Zumindest aus meiner Sicht. Viele Jahre später trafen wir uns mal wieder und redeten. Sie warf mir vor, intolerant gewesen zu sein, sie aber immer alles mit mir durchgemacht hätte. Aus ihrer Sicht mag das so sein. Aus meiner Sicht aber nicht. Ich hätte ihren 'Lebenswandel' nicht länger ertragen können, er passte weder in mein Weltbild noch zu meinen moralischen Weltanschauungen. Wieder viele Jahre später, nämlich jetzt, sehen wir uns beruflich bedingt fast jeden Tag und freuen uns darauf, miteinander reden zu können. So ganz langsam wächst da wieder etwas heran. Schön zu erleben. Aber auch heute noch bin ich der Überzeugung, dass ich die Zeit zwischen dem Vergangenem und dem Heute nicht mit ihr hätte erleben wollen. Es hätte mir zuvieles abverlangt. Ganz sicher.
Sei nicht so hart mit deiner Freundin. Gesteh ihr einfach eine andere Sichtweise zu, so wie du eben auch deine hast. Freu dich darüber, dass es Menschen um dich herum gibt, die ehrlich ihre Meinung sagen. Denn genau das macht eine Freundschaft auch aus in meinen Augen. Und wenn du nicht hören möchtest, was sie zu sagen hat, bitte sie das nächste Mal doch einfach, dir ohne ihre Meinung kundzutun einfach nur zuzuhören ;-)