Nein, ich meine damit nicht den Fasching- ich meine das, was Kurt Tucholski mit der 5. Jahreszeit meinte:
Er schrieb einmal sinngemäß:
Wenn wir uns mitten im warmen Spätsommer befinden und schon den frühen Herbst ahnen,
dann ist die fünfte und die schönste Jahreszeit bald da.
Ich liebe diese 5. Jahreszeit. Die gespeicherte Wärme, die Blätter, die sich an den Rändern schon leicht färben, die Luft ist irgendwie leicht.
Allerdings ruft diese besondere Stimmung regelmäßig auch Gefühle wie Abschied und Trauer in mir hervor. Neben einem kleinen Himmelhoch-Jauchzen- Gefühl.
Mir war dann dort in der Sonne auch so wie oben beschrieben zumute,
Ich fragte mich: Warum ist dies und das nicht so, wie ich es gern hätte, wieso bin ich so spät "erwacht", warum habe ich mein Leben nicht eher in die eigenen Hände genommen, warum kann ich einfach nicht egoistisch sein?
Dann aber auch dieses-die ganze Welt umarmen können. Verrückte Zwillingsfrau!!!
Es lag so ein gewisses Etwas in der Luft. Ich schaute in den Himmel,
die Sonne schien durch die Blätter, kitzelte meine Nase, ich schloss die Augen und hätte so gern....doch:
Neben mir war keiner da in Vertretung der Welt zum Umarmen. Außer mir selbst...
und ich sagte mir: Bin ich nichts? Also umarmte die Herbstfrau die Herbstfrau*gg*
und die eine half der anderen beim Verscheuchen der traurigen Gedanken.
Ein wenig ist es uns gelungen.
herbstfrau - So, 16. Sep, 14:40
„Sex ist nur ein Trost für Leute, deren Liebe nicht reicht.“ So Ulrich Mühe in „Der letzte Zeuge“
Wie muss Liebe sein, damit sie "reicht"?
Welche Maßstäbe sollte man anlegen? Wann liebe ich "richtig"? Gibt es überhaupt ein "richtig" oder "falsch" in der Liebe?
Ich sah da vorhin einen Film , der mich sehr,sehr nachdenklich gemacht hat.
Die Herbstfrau fragt sich, wohin ihr Weg denn noch führen soll. Ich glaube, ich weiß immer noch nicht, wohin ich eigentlich will.
Nein, ich bin noch auf der Suche. Immer auf der Suche...nach was?
Jedenfalls nach etwas Wichtigem...ja, vielleicht nach der Liebe. Sich geborgen und sicher fühlen, ehrlich sein können, seine Liebe aller Welt zeigen können. Ja, das zum Beispiel....
herbstfrau - Sa, 15. Sep, 22:12
Die Zeit verrinnt. Nun bin ich schon über ein Jahr in Berlin. Immer noch finde ich diese Stadt wunderschön. Spannend. Vielseitig.
Trotzdem haben sich die Relationen verschoben. Wenn ich es möglich machen kann, fahre ich nach Thüringen. So wie letztes Wochenende. Es hat mir Spaß gemacht, im Garten zu arbeiten, Pflanzen umzusetzen, ich hatte auch Freude am abendlichen Grillen, an kleinen Veränderungen im Haus.
Ich denke, dass ich nächstes Jahr um diese Zeit Berlin den Rücken gekehrt haben werde. Aber nicht für immer. Dazu bedeutet mir die Stadt zu viel. Ich werde immer einmal zurückkommen, um Freundinnen zu besuchen, irgendwo sitzen, Kaffee trinken und relaxen, ja, vielleicht auch, um mich mit meinem Icke zu treffen. Doch wie sich das alles gestalten wird, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht.
Ob das schöne Miteinander, welches wir, mein Mann und ich, zur Zeit haben, dieser neuen Situation standhalten wird?
Auch wenn ich dort ein eigenes Zimmer mit eigenem Telefonanschluss und so weiter habe, ist es ja doch so, dass man wieder von morgens bis abends zusammen ist...und sich die gewohnheit einschleicht. Dieses "Was kochen wir heute?" z.B......
Wir müssen es ausprobieren. Irgendwie wird es weitergehen.
Doch jetzt bin ich noch hier. Heute abend-"Weibertreff". Steakessen am Kaiserdamm und anschließend-
Kaffee Keese!!!!
Das will ich einfach mal erlebt haben. Denn auch das gehört zu Berlin. ich weiß gar nicht, ob ich noch tanzen kann!
Am Wochenende kommt mich mein Mann besuchen, ich denke,, wir werden schön essen gehen und irgendwas unternehmen. Zum Beispiel die Dali- Ausstellung besuchen.
Und am Samstag ist Familientreffen angesagt beim Italiener.
Sind da nicht sie ersten Züge einer ruhiger werdenden Herbstfrau zu entdecken???
herbstfrau - Mi, 29. Aug, 10:22
Seltsam, oder sogar beängstigend?
Wenn ich hier auf diese Seite gehe, sprich auf mein Blog, wenn ich sehe, was rund um mich her so geschieht, wenn ich kommentiere oder selbst Kommentare erhalte, dann-
fühle ich mich geborgen.
Wie geht das?
Es ist wie ein Stück Zuhause oder Familie..
Aber ich denke, es ist nicht beängstigend. Jedenfalls solange nicht, wie man die Außenwelt wahrnimmt und Kontakt mit ihr hat.
Und den habe ich. Heute steht mein lieber Seelendoktor auf dem Programm, der Besuch einer liebenFreundin und-
ein Rendezvous mit meinem Icke im Cafe in Köpenick...
später dann...
Ja, das Leben ist schön. Hier und draußen...
herbstfrau - Mi, 1. Aug, 09:08
ich gestatte mir, deinen Kommentar zum Aufhänger für meinen Beitrag zu nehmen..
Ja,wer hätte das gedacht. Ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten und jeden verlacht, der es mir prophezeit hätte.
Du hast es richtig formuliert. Ich werde zwar dort wieder ankommen, doch längst nicht so, wie ich gegangen bin.
Und ich weiß, dass ich zwar anders dort leben werde, ganz anders, aber diesen Anlaufpunkt scheine ich wohl doch zu benötigen. Heimat möchte ich es nicht nennen, evtl. noch nicht.
Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich selbst für mich Verantwortung übernahm. Ich musste mich dazu von dem Ort, in dem ich 45 Jahre meines Lebens verbracht hatte, entfernen.
Es scheint wirklich so zu sein, dass man eine andere Sichtweise auf bestimmte Dinge bekommt, wenn man sich von ihnen entfernt.
Wobei ich mich mit den verklemmten Moralvorstellungen der Leute hier nie anfreunden werde.
Doch eines kann ich jetzt: Darüber lachen. Sie freundlich grüßen.Sie können wohl nicht aus ihrer Haut.
Wie es einmal weitergeht, weiß ich nicht. Ich bin immer noch zu unruhig, um mich schon "zur Ruhe setzen" zu wollen.
Ich brauche diese Unruhe noch eine Weile. Und das Leben hier in Berlin....
und meinen Icke...
und werd wohl immer wieder zurückkommen...
doch jetzt bleibe ich erst einmal bis nächstes Jahr..
Um mit Rilke abzuschließen:
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen werde ich ihn.
herbstfrau - Di, 31. Jul, 19:19
Mein Leben ist nach wie vor spannend. Und eigentlich müsste es eine Fortsetzung geben von meinem kleinen Büchlein. Zumindest meinte das letztens mein Icke.
Am 20. feierten wir unser 2- Jähriges. Und ich sage nur so viel- es war ein Tag der Superlative. Ein wunderschöner Tag. Es stimmte einfach alles. Sogar das Wetter spielte mit. Obwohl nebensächlich...
Nun steht da im Bad wieder eine neue Flasche "Cherie" von Dior. Das ist absolut mein Lieblingsparfüm.
Was gibts denn sonst noch Neues oder Altbekanntes bei der Herbstfrau?
-mein Tattoo ist super geworden, dem Tattooman schenkte ich eines meiner Fotos, und er war begeistert-vom Foto und sicher auch von seiner eigenen Kreation.
-mein Babyjob füllt mich ganz schön aus-drei-bis viermal die Woche betreue ich einen süßen kleinen Jungen.
-Ich bin jetzt ab und an auch mal länger in Thüringen bei meinem Mann, wir verstehen uns sehr gut. So gut wie nie zuvor. Donnerstag kommt er mich besuchen. Das Wochenende danach ist jeder für sich allein und danach fahre ich zu ihm usw usf. Seine Depression hat er voll im Griff, allerdings muss er längerfristig Tabletten nehmen.
-Ich denke, dass ich noch so etwa ein Jahr in Berlin bleibe, danach werde ich weitersehen. Wenn ich für eine Weile zurück gehen sollte, auch das habe ich schon in Erwägung gezogen, dann mit klaren konkreten Änderungen. Freiräume beibehalten, eigenen Bereich in der Wohnung z.B. und anderem.
-Mein Problem war bisher, dass ich mir sagte- ich mache einen Rückzieher, wenn ich zurückgehe. Doch mein lieber Seelendoktor meinte, das Gegenteil wäre der Fall!!
Ja, ich stelle mich der neuen Herausforderung. Und biete den Provinzlern die Stirn!!! Sie haben so wenig Abwechslung..

herbstfrau - Mo, 30. Jul, 21:34
zeitweise wollte ich nicht bloggen, dann aber doch, und dann ging nichts....
der Grund- ich hatte das Abo nicht verlängert!!!
jetzt bin ich wieder online- und - danke- da gibt es tatsächlich einige liebe Blogger, oder auch neugierige, die täglich hier reingeschaut haben....
danke euch, ich bin jetzt erst mal beim Sport. Aber später schreibe ich mehr...
ciao- bis denne!
herbstfrau - Mo, 30. Jul, 18:49
Es muss ja nicht immer tiefsinnig zugehen...
das habe ich eben bei netlog.com geschickt bekonmmen:
Fremdgänger
Ein Spatzenweibchen, flauschig schön,
ihm ist die Trauer anzusehn,
sitzt auf ‘nem Ast, etwas gebückt,
ist unglücklich und seufzt bedrückt.
Da fliegt die Nachbarin heran
setzt sich dazu und spricht sie an:
„Hallo Kollegin, was ist los
du hockst hier wie ein Trauerkloß?“
Die Angesproch’ne hebt das Köpfchen.
Aus einem Auge tränt ein Tröpfchen.
Sie weint und schluchzt ganz leise:
„Mein Mann, der hat ‘ne Meise!“
herbstfrau - Mo, 18. Jun, 21:19